Zu Herz.Bruch.Stück
Hannes Löschels „Herz.Bruch.Stück” thematisiert die Lebensreisen von der
Hochzeit bis ins Grab: Lieder und Zitate von Lehar und Schubert in neuen
Arrangements und Interpretationen, alte Wiener Volkslieder,
Instrumentalstücke von Johann Strauss, aus den „Kremser Alben” (der
umfangreichsten Sammlung traditioneller Wiener Lieder und Tänze) sowie
Eigenkompositionen von Hannes Löschel. Walzer- und Marsch-Grooves pulsieren
mit unversiegbaren Beschleunigungen und Haltepunkten. Im Spannungsfeld aus
formaler Strenge und Improvisation ergeben sich frappante Querverbindungen
zwischen Wiener Musik und Jazz - zwei Musikplaneten, hier als exakt
konturiertes Gefüge, niemals als gefälliges Geflecht. Dialekt wird behutsam
dort eingesetzt, wo er unaustauschbar authentisches Transportmittel ist.
„Herz.Bruch.Stück” taucht die Spektralfarben der Musik in Festlichkeit,
Übermut, verstohlene Lust, philosophischen Zweifel, bacchantische Trauer,
Trostlosigkeit und eine Hoffnungslosigkeit, die immer noch lächeln kann.
Text: Peter Ahorner |